1. Wer ist Franziska Herren & was treibt sie an?
Franziska Herren, gebürtig aus Wiedlisbach (BE), startete ihre berufliche Laufbahn mit einer KV-Lehre und arbeitete später als Fitnesstrainerin. 2011 wurde sie auf einem Spaziergang im Jura durch ein neugeborenes Kalb, dem seine Mutter entzogen wurde, tief erschüttert. Dieses Erlebnis führte sie zu eigenen Recherchen in der Landwirtschaft – der Beginn ihrer Aktivistenkarriere.
Sie beschreibt ihren Garten als „Kraftort“ unter dem Nussbaum, wo sie neue Energie sammelt. Tief verbunden mit Erde und Tieren, versteht sie das als Basis für ihr Engagement – geprägt von Dankbarkeit, Respekt und dem Wunsch, im Einklang mit der Natur zu leben.
2. Die Trinkwasserinitiative (2017–2021)
Die Volksinitiative zielte auf ein pestizidfreies Trinkwasser und eine ökologische Landwirtschaft. Sie forderte, dass Steuergelder nur noch in Landwirtschaft investiert werden, die Gewässer schützt. Der Abstimmungskampf 2021 war einer der härtesten der schweizerischen Politikgeschichte – persönliche Angriffe, zerstörte Plakate und sogar Morddrohungen inklusive. Trotzdem verstand sie ihren Einsatz als „Wahl für die Erde“ und hielt mit klarer Haltung dagegen.
Auch wenn die Initiative scheiterte, verschaffte sie dem Thema Umweltschutz und Pestizidreduktion in der Schweiz neue Aufmerksamkeit. Bio-Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Parteien wie die Grünen oder Greenpeace unterstützten sie.
3. Die Ernährungsinitiative (seit 2023)
Unter dem Motto „Die Erde ernährt uns“ fordert Franziska eine soziale, ökologische Wende in der Landwirtschaft:
– Mehr pflanzliche, weniger tierische Produktion
– Steigerung des Selbstversorgungsgrads von aktuell 50 % auf 70 %
– Umverteilung der Agrarsubventionen zugunsten pflanzlicher Lebensmittel
Symbolträchtig übergab sie 113 103 Unterschriften am Bundesplatz in Bern – begleitet von einem bepflanzten Wasserglas und einem „Tresor“ als Zeichen für unseren Naturreichtum. Unterstützung erhält sie erneut von Bio-Bäuer*innen und Umweltschutzorganisationen, doch es formiert sich auch Widerstand vom Schweizer Bauernverband.
4. Spannungsfelder & Botschaften
In beiden Kampagnen verzichtete sie auf Parteipolitik und finanzielle Rückendeckung – eine starke, autonome Bürgerbewegung. Gleichzeitig war sie bemüht, Landwirt*innen einzubeziehen, um Ängste ernst zu nehmen und konstruktiv zu kommunizieren.
Sie verknüpft Wasser-, Klima- und Ernährungsthemen mit Fragen der Biodiversität und Krisensicherheit – deutlich gestärkt durch globale Erfahrungen. Trotz des politischen Drucks sagt sie: „Das Schlimmste wäre, wenn ich etwas aus Angst sein lasse.“
5. Ausblick: Die Vorträge am Gathering
Vortrag 1: „Erde, Wasser, Ernährung – ganzheitlicher Wandel“
– Rückblick auf Wasser- und Ernährungskampagne
– Verknüpfung von Umweltschutz, Gesundheit und Gemeinschaft
– Praxisnahe Impulse: was jeder im Alltag beitragen kann
Vortrag 2: „Engagement ohne Lobby – wie man als Einzelperson Politik gestaltet“
– Persönlicher Weg einer Bürgeraktivistin
– Strategien im Umgang mit Widerstand & Smooth Communication
– Mut, Ausdauer & Resilienz – Inspiration zur lokalen Wirksamkeit
Fazit
Franziska Herren ist mehr als eine politische Aktivistin – sie ist ein leuchtendes Beispiel für nachhaltige Bürgerkraft. Mit klarer Vision, persönlicher Integrität und der Fähigkeit, komplexe Landwirtschaftsfragen zugänglich zu machen, wird sie am Gathering bereichernde Impulse setzen – für Frieden, Gesundheit und gelebte Erdverbindung.
Weitere Infos findest du auf :
» www.initiative-fuer-eine-sichere-ernaehrung.ch